Dienstag, 24. Oktober 2017

die ersten Nebeltage



Mit dem ersten Nebel ist auch merklich Kälte ins Land gezogen.
Da könnte man am Abend gemütlich ein Kaminfeuerchen entzünden.
Um Hals und Kopf wird es frisch und somit beginnt auch die Hut / Mützensaison wieder.
Und meinen Stricknadeln entsteht ein neuer Schal.
Eigentlich hab ich mehr als genug Schals, Loops ... aber ihr wißt ja, wie es ist, wenn Frau durch ein
Wollädchen stöbert unter dem Vorwand : ach, nuuuur mal sooo.
Gucken, was es so gibt.
Bäääähm und schon ist es passiert und ich irre wie von Sinnen durch das wollig bunte Wollparadies.
Ich liebe es, am frühen Morgen oder Abend bei Nebel durch die Felder und Gassen zu schlendern.
Spinnennetze schauen aus, als seien unendlich viele kleine Glasperlchen als Collier aneinandergereiht.
Mystisch ist die Natur geworden.
Raben und Krähen kreisen über die Felder, Flugvögel versammeln sich für die lange Reise in den 
onnigen Süden. Die Bäume werden kahl, der Garten ruht und wir verbringen wieder mehr Zeit im Haus.
Zeit, ja die werden wir jetzt genügend haben.
Keine Hast mehr wie in den Sommermonaten, uns treibt nichts an, wir kommen zur Ruhe.
Gedanken kommen auf und die Frage stellt sich, was haben wir in diesem Jahr erlebt.
Neue Veränderungen haben stattgefunden, davon war das meiste Positiv.
Na, das ist doch was, oder ?! ;0)) Wie werden die letzten Monate bis Jahresende ?
Was möchte ich noch erreichen oder sollte es zunächst ausreichend sein und mit dem Erreichten zufrieden sein ?
Man muss ja nicht gleich übermütig werden und ständig aus dem vollen schöpfen.
Der November steht vor der Tür und ich frage mich, wo die vergangenen Monate, der Sommer geblieben ist.
Es ist, als seien sie Spurlos am mir vorbei gezogen. Ja und in gut 10 Wochen ist das Jahr bereits Geschichte.
Macht ihr euch schon Gedanken über die weihnachtliche Deko ?
So manchesmal ist mir dieser Gedanke aufgekommen.
Da in meiner neuen kleinen schnukkeligen Wohnung komplett alles verändert hat vom Einrichtungsstyle,
denke ich das ich in Creme, weiß oder nude Tönen tendieren werde.
Allerdings werde ich diese weihnachtlichen Hirngespinste strikt verwerfen.
Vergeht das Jahr nicht eh schnell genug ?!




IM  NEBEL

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
von allem ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern !
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
jeder ist allein.

( Hermann Hesse )
 




Es wird Zeit die sommerliche Kleidung gegen warme winterliche Kleidung auszutauschen.
Wieder Zeit für meine Strick - Stulpen, die nur darauf warten aus der verborgenen Kiste
geholt zu werden.
Sommerliche Schuhe sind versteckt und Stiefelparade und Boots sind angesagt.
Der nasse kalte Herbst kann sich nun zeigen lassen.
 
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Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

( Rainer Maria Rilke )


5 Kommentare:

  1. Danke - für den wirklich ganz eindrücklichen Blog zum Start der Nebelzeit.
    Die beiden Jurasüdfüssler

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  2. Liebe Moni,
    was für ein wunderbarer Post mit so stimmungesvollen und wunderschönen Bildern und so schönen Worte dazu!
    Ich danke Dir dafür, denn der Herbst ist meine liebste Jahreszeit :O)
    Hab einen wundervollen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

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  3. Liebe Moni, ich bin gerade über Deinen Blog gestolpert. Deine Nebelimpressionen sind herrlich. Wir hatten heuer auch schon einige Nebeltage, aber ich konnte mich nie aufraffen, so früh das Haus zu verlassen.

    LG Kathrin

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  4. Ach liebe Moni, die Worte, die Du für Deine Blogposts findest, sind immer Balsam für die Seele. An Dir ist wirklich ein Poet verloren gegangen. Und dann immer diese schönen Bilder dazu. Seufz. Ich bin das Leben mitten in der Stadt langsam sooo leid, es ist anstrengend und oft ärgerlich... Klaus gehts genauso und so manches mal haben wir schon Wohnungen auf dem Land geguckt. Schwalmtal, Niederkrüchten, Süchteln & Co... dann denken wir wieder, hier haben wir was Eigenes und können tun und lassen, was wir wollen....hast Du eigentlich feste Gassigehzeiten? Manchmal würde ich am liebsten fragen, ob ich mich einfach dazugesellen darf. Ein Hund, mit dem ich zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter raus muss, fehlt mir wirklich. Wie habe ich das geliebt, als wir damals unsere Aysha noch hatten (Golden Retriever Hündin). Ich finde es auch so merkwürdig, als Frau alleine - so ohne "Grund" durch die Gegend zu spazieren und manchmal auch nicht ungefährlich. Mein Schatz leider kann vom Rücken her keine Strecken mehr laufen. Eigentlich bin ich auch so gerne in der Natur unterwegs und lasse meine Blicke über die Wegränder schweifen und lasse Zapfen und Äste im Jutebeutel verschwinden, um sie zu Hause zu verdekorieren...superschöner Herbstpost von Dir, den ich bei meiner 1. Tasse Kaffee total genossen habe (werde jetzt immer um 4 Uhr wach und bin fertig mit Schlafen - wie soll das nach der Zeitumstellung erst werden??? Oh wei... haha... liebe Grüße vom Lönchen x

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  5. Liebe Moni,
    sehr stimmungsvoll sehen deine Herbstfotos aus. Ich werde immer ein bisschen traurig wenn sich das Jahr dem Ende zu neigt. Den schweren dusteren November mag ich gar nicht. Aber erst kommt ja die Zeitumstellung und dann ist es schon sooo zeitig dunkel. Am liebsten würde ich Winterschlaf halten und erst im Frühling wieder aufwachen *lach*
    Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen

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